Deutsch - Türkisch III 18 - Die Kopula - Teil 1: Vergangenheits-Kopula: „etwas schon immer oder früher immer getan zu haben"

Die Kopula Teil 1: Vergangenheits-Kopula: „etwas immer/früher getan zu haben, gewöhnt gewesen zu sein oder zu tun gepflegt haben“-Konstruktionen

In der Vergangenheit hatte das Türkische das Verb „sein“ - imek eine große Bedeutung. Aber im modernen Türkisch erscheint es nur in Verbindung mit anderen Suffixen und meist nur mehr in der Form eines "y".

Eine Kopula ist eine Form, die sich an Substantive und Verben anhängt. Ihre Funktion ist es, das Subjekt des Satzes mit dem Prädikat zu verbinden. Zum Beispiel, wenn man sagt „Kamil ist dumm.“, ist Kamil das Subjekt. Dumm ist das Prädikat, „ist“ ist die Kopula, die sie verbindet und damit diesem Satz Bedeutung gibt. Diesem „ist“, verdanken wir, dass wir wissen, dass das Dumm-Sein von Kamil vollzogen wird.

Im modernen Türkisch hat sich dieses imek zu einem kopularen Marker y entwickelt.

Die Suffixe, die an dieses Kopula angehängt werden, sind: -Dİ, -mİş und -sE. Wenn das Wort, an das sie angehängt wird, mit einem Vokal endet, wird die Form zu -(y)Dİ, -(y)mİş und -(y)sE. Endet es mit einem Konsonanten, lassen wir einfach das y weg. In dieser Lektion lernen wir das Vergangenheitssuffix -(y)Dİ.

Wir wisssen bereits, dass sich das Präsens im Deutschen und Türkischen unterscheidet, da das Türkische keinen expliziten kopularen Marker hat. In der Vergangenheit ist dies jedoch anders.

Dieses Auto ist neu.O araba yeni. [Wörtlich] Dieses Auto neu.

Aber was, wenn Sie diesen Satz in der Vergangenheit ausdrücken wollen? Nun, das ist der Moment, in dem wir die Vergangenheits-Kopula verwenden.

Dieses Auto war neu.O araba yeniydi.

Die Vergangenheits-Kopula wird verwendet, um Substantive oder Adjektive zu Prädikaten zu machen, wie im obigen Beispiel. Sie folgt auch anderen Tempus- oder Aspektsuffixen, um komplexere Bedeutungen zu erstellen.

Wenn das Aorist-Suffix mit der Vergangenheits-Kopula kombiniert wird, entsteht eine einzigartige Bedeutung, wie wir sie aus Sätzen wie „Ich rauchte früher.“ im Deutschen erhalten. Daher bezeichne ich es hier als die „Früher“-Konstruktion. Sehen wir uns ein Beispiel an:

DeutschTürkisch
Ich rauchte früher.Sigara içerdim.

Das Aorist-Suffix bezieht sich darauf, wie die Handlung realisiert wurde, und weniger auf den Zeitpunkt. (Der Aorist ist eine Zeit, drückt aber sehr stark den "Modus" eines Verbes aus. In diesem Fall bedeutet er: im Allgemeinen, häufig, in regelmäßigen Abständen, gewöhnheitsmäßig).

Der Asudruck des "Vergangenen" oder des "Früheren" wird oft durch Adverbien wie eskiden verstärkt.

DeutschTürkisch
Früher hast du Fleisch gegessen.eskiden et yerdim.

Nun können Sie mit der Übungseinheit fortfahren, um mehr Beispiele für die „Früher“-Konstruktion zu sehen

Zusatzinfo- Der Aorist im Türkischen:

In der Grammatik des Türkischen wird die Bezeichnung Aorist der Terminologie der indogermanischen Sprachen entgegengesetzt gebraucht. Das Türkische kennt je sechs Grund- und abgeleitete Tempora. Hierbei bezeichnen Aorist (türk. geniş zaman, deutsch auch r-Präsens, nach der Endung der 3. Person Singular, vgl. sever ‚er/es/sie mag‘) und der abgeleitete Vergangenheits-Aorist (geniş zamanın hikâyesi) generell Vorgänge, ohne eine zeitliche Bestimmung anzugeben. Damit hat der türkische Aorist eine modale Komponente und wird für Vorgänge ohne Eingrenzung eines zeitlichen Vollzugs, zum Beispiel für Vorgänge in der Vorstellung, die sich also (noch) nicht vollziehen, verwendet. Unter anderem wird er in Höflichkeitsformen oder hypothetischen Aussagen gebraucht. Eine weitere Verwendung liegt im Bezeichnen gewohnheitsmäßiger Vorgänge, bei denen der Sprecher seine eigene, subjektive oder wissende Position betont. Der Aorist in der Vergangenheit bezeichnet einerseits die gewohnheitsmäßige Handlung in der Vergangenheit, andererseits einen noch stärker persönlich betrachteten Vorgang, unabhängig von der Zeitstufe.